Rallyefahrer überbringen Lebensmittelspende

Das Team58 ist zurück von der Allgäu-Orient-Rallye und berichtet ...

Etwas Gutes tun und ein Abenteuer erleben...
Die Allgäu Orient Rallye vom 3.-24. Mai 2014 übertraf die Erwartungen des Team58 bei weitem und hinterließ viele bleibende Eindrücke. Vor der Abreise sammelten die Rallye-Fahrer in ihrer Heimatstadt Kempten im Allgäu Lebensmittelspenden und Schulmaterial, dass sie dem CED-Hilfsprojekt in Belozem überbrachten. Dank großzügiger Unterstützung der Allgäuer konnte das junge Rallye-Team einen ganzen Anhänger voller Hilfsgüter den Bedürftigen in Belozem übergeben und erlebte dabei die große Dankbarkeit der Menschen.

Eine Hilfsaktion die auf aussergewöhnlichem Weg entstanden ist.
Über die Abenteuer bei ihrer Reise durch 14 Länder, über Höhen und Tiefen und die bewegende Spendenübergabe in Belozem sprachen wir mit Teamleiter Philipp Hennig.

CED: Was hat Sie daran gereizt, bei der Rallye mitzufahren?
Hennig:
Mein „Co-Pilot“ Andreas und ich sind beide nicht für all-inclusive Pauschalreisen am Strand von irgendwo gemacht. Wir haben eine Herausforderung gesucht - und wenn man die Faktoren: Abenteuer, Urlaub, Ausloten der eigenen Grenzen und Gutes tun auf diese Weise verbinden kann, ist die Entscheidung für die Rallye schnell getroffen.

CED: Warum haben Sie den CED für Ihr soziales Engagement, das ja Bestandteil der Rallye ist, ausgewählt?
Hennig:
Zum einen lag es sicherlich daran, dass wir über den Frauenbund St. Hedwig in Kempten den CED und seine Arbeit, aber auch den persönlichen Bezug und das Engagement der CED-Helfer im Allgäu schon seit Jahren kannten und zu schätzen wussten. Dazu kam natürliche die geografische Lage von Belozem, die wirklich perfekt auf die Route passte!

CED: Belozem zu erreichen hat länger gedauert, als ursprünglich geplant. Woran lag das?
Hennig:
Zum einen an der Streckenwahl, zum anderen an der Teamkonstellation. Aus verschiedenen Gründen z.B. dem Sicherheitsaspekt haben wir uns ja mit dem Team101 zusammengeschlossen. Allerdings sind sechs Autos „schwerfälliger“ als nur drei. Und dann sind wir über die Küstenstraße von Kroatien gefahren, da dies vermeintlich schneller war als über Serbien. So erreichten wir am zweiten Abend erst Split in Kroatien. Von dort sind wir in 32 Stunden bis Belozem durchgefahren, u.a. da sich die Fahrt via Albanien ewig hinzog: Auf einem Streckenabschnitt, der laut Karte unproblematisch sein sollte, brauchten wir effektiv neun Stunden für 70 km! Auch wollten wir unbedingt Montenegro, Mazedonien und den Kosovo sehen, denn dort war Andreas vor 10 Jahren stationiert. So hatte sich die Ankunft bei Bruder Gregor leider verzögert.

CED: Was war Ihr Eindruck von Belozem?
Hennig:
Der Eindruck war sehr positiv. Wir sind sehr, sehr freundlich aufgenommen worden. Bruder Gregor hat einen Spaziergang durch Belozem mit uns gemacht und uns seine Arbeit erklärt und gezeigt. Zwei Kinder aus der Gruppe von Bruder Gregor haben uns Texte aus der Bibel auf Bulgarisch aufgesagt. Es war schön und beeindruckend zu sehen, wie er von allen Menschen in Belozem freundlich angesprochen und respektiert wurde – und was seine Arbeit für die Menschen dort bedeutet. Auch zeigte er uns das Roma-Viertel von Belozem. Zu sehen, wie die Menschen dort leben, ist erschreckend.

CED: Wie lief die Übergabe des Anhängers samt Spenden ab?
Hennig:
Nach unserer Ankunft lag uns viel daran, die Sachen abzupacken. Da wir ja mit 12 Leuten gekommen sind, und uns die Kinder und Erwachsenen von Belozem tatkräftig geholfen haben, war der Anhänger schnell leer geräumt.

CED: Wie haben Sie Bulgarien im Vergleich zu den anderen Ländern erlebt?
Hennig:
Als sehr offen. Aber auch mit einer nicht zu vergleichend schlechten Infrastruktur. Sind in Albanien beispielsweise die Hauptstraßen „gut“ ausgebaut und nur die Nebenstraßen mit Schlaglöchern übersäht, waren in Bulgarien alle von uns gefahrenen Straßen die reinsten Buckelpisten.

CED: Gab es ein Ereignis auf der Rallye, dass Sie sehr berührt hat?
Hennig:
Die Übergabe des Anhängers in Belozem und natürlich auch die spontane Spendenaktion zum Rallyeende in Jordanien. Die Freude der Menschen im Dorf auch über Kleinigkeiten, hat uns sehr bewegt, aber auch gleichzeitig sehr nachdenklich über die übersättigte Wohlstandsgesellschaft bei uns zu Hause gestimmt. Gerade in Jordanien war der Unterschied zwischen arm und reich so extrem. Zuerst die bitterarmen Dörfer und dann wieder ins 2 km entfernte 5-Sterne Hotel mit Pool und allem erdenklichen Luxus – das hat uns doch zu schaffen gemacht.

CED: Hat sich durch die Rallye etwas in Ihnen verändert - neue Erkenntnisse, Ansichten…? 
Hennig:
Ja, definitiv! Ich kann hier nur für mich persönlich sprechen, aber die Erlebnisse, die ich während der drei Wochen in allen Ländern sowohl mit den Einheimischen als auch mit den anderen Rallye-Teilnehmer machen durfte, werden mich mein Leben lang begleiten. Auch werde ich sicherlich das ein oder andere Land nochmal besuchen! Gerade von Albanien, Bulgarien und Israel war ich überrascht und beeindruckt. Was von der Rallye bleibt, ist die Erkenntnis niemals aufzugeben, sich über Kleinigkeiten zu freuen und dass man gemeinsam die größten Herausforderungen meistern kann.

 

Startschuss am 3. Mai: Team58 ist unterwegs

6. Mai: Ankunft und Spendenübergabe in Belozem

Phillip Hennig beschreibt den Tag der Ankunft so:

"03:50 Uhr: Wir tanken für € 1,19 / Liter. Auch das geht. Seit gut 18 Stunden unterwegs, 669 km geschafft. Um 04:14 Uhr erreichen wir Mazedonien.

08:00 Uhr: Wir erinnern uns an unser Tagesziel von gestern (Belozem) . (...)

08:38 Uhr: Die Grenze zu Bulgarien ist passiert, (...) . Noch 250 Kilometer bis zum Tagesziel! Also dem Gestrigen...

15:50 Uhr: Quer durch Bulgarien erreichen wir endlich Belozem!!!!! Wir überreichen im Namen des CED die Hilfsgüter unserer Sponsoren. Wir sind erleichtert und zugleich traurig. Diese Armut hier, unvorstellbar :(.

17:30 Uhr: Von den Kapuziner Mönchen werden wir zum Abendessen eingeladen. Ein Schlafplatz für die Nacht wird uns angeboten. Wir lehnen ab, denn unser "Tagesziel" ist Istanbul. ... "

Live dabei sein: Wie es dem Team58 auf der Tour ergeht, mit welchen Herausforderungen die jungen Männer zu kämpfen haben und welche Highlights sie erleben, erfahren Sie auf diesem Blog: http://www.rallye-allgaeu-orient.de/live-dabei.html

Auf Wüstentour für den CED

Das Team58 startet bei der Allgäu-Orient-Rallye 2014 für den CED

Das Team58 unter Leitung des Allgäuers Philipp Hennig fährt dieses Jahr zugunsten des CED bei der zweitgrößten Rallye der Welt - der Allgäu-Orient-Rallye - mit. Auf ihrem Weg durch 13 Länder - von Oberstaufen bis nach Jordanien - bringen die 6 jungen Männer des Teams u.a. gespendete Lebensmittel und Hilfsgüter zum CED-Projekt in Belozem, Bulgarien.

Dafür hängt das Team58 einen Anhänger an eines der drei Teamautos und bittet die Allgäuer um Spenden. Gesammelt werden haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln und Konserven ab dem letzten Märzwochenende im "Forum Kempten", bei einem gemeinsamen Stand des Teams mit dem CED.

Nach dem Start in Oberstaufen führt die Strecke des Team58 über Belozem, wo die Spenden voraussichtlich am 6. Mai (je nach Verkehrslage) persönlich übergeben werden.

Die Allgäu-Orient-Rallye: Ein Kamel als Hauptpreis

Der Startschuss für die 9. Rallye Allgäu-Orient fällt am 03.05.2014 in Oberstaufen. Im Unterschied zu „normalen“ Rallyes fahren die 111 Teams zugunsten eines wohltätigen Zwecks. Das Kamel gewinnt, wer die meisten Punkte sammelt. Für die 666 Teilnehmer gelten einige Grundregeln: Navigationsgeräte sind nicht erlaubt, genauso wenig das Befahren von Mautstraßen und Autobahnen; das Auto darf nicht älter als 20 Jahre alt sein oder nicht mehr als 1111,11 Euro kosten und jedes Team muss aus drei Autos und sechs Fahrern bestehen.
Zum Team58 gehören die Kemptener Andreas Mittelstädt und Philipp Hennig sowie Stephan Krimmer und Steffen Strebel aus Stuttgart und Björn Nordmann und Jan-Paul Speer aus Hannover.
Team58: www.rallye-allgaeu-orient.de

Weitere Meldungen